Die Filmuniversität Babelsberg bei der Berlinale 2019

Die 69. Internationale Filmfestspiele Berlin (07. – 17. Februar 2019) werfen ihre Schatten voraus.

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Jeden Tag werden neue Filme gemeldet, die für das spannende und Abwechslungsreiche Programm der Berlinale  ausgewählt wurden, darunter auch in diesem Jahr wieder Filme der Filmuniversität.

Gleich drei Hochschulproduktionen laufen in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Dem deutschen Filmnachwuchs gewidmet unterstützt die Sektion seit 18 Jahren Talente, die selbstbewusst nach ihrem eigenen künstlerischen Ausdruck suchen: Was aussieht wie ein schönes Spa am Meer, nennen die Menschen aus Varna nur DIE GRUBE. Der gleichnamige Dokumentarfilm und Master-Abschluss von Hristiana Raykova lenkt den Blick auf einen Mikrokosmos, dessen Untersuchung zu einem filmischen Porträt bulgarischer Gegenwart am Rande Europas wird. In seinem Spielfilm OFF SEASON erzählt Regisseur Henning Beckhoff die Geschichte eines jungen Paares beim Wellnessurlaub vor der Geburt des gemeinsamen Kindes. Doch Judith würde lieber arbeiten gehen, als am Strand liegen. Während sie versucht, ihre neue Rolle zwischen Familie und Job zu finden, führen die Erwartungen ihres Freundes zu immer größerer Distanz in der Beziehung. DUST, der abendfüllende Abschussfilm von Regisseurin Udita Bhargava, folgt einem Mann auf den Spuren seiner verlorenen Liebe. Eine Reise, die ihn in das unruhige Herz Indiens führt und unaufhaltsam auf eine Konfrontation mit der Vergangenheit zuläuft.

Auch Thomas Moritz Helm, Kamera-Absolvent (2012) der Filmuni, und Schauspiel-Absolventin (2009) Maryam Zaree präsentieren Erstlingswerke in dieser Sektion. In Helms selbst produziertem Spielfilm Heute oder morgen geht es um drei junge Menschen in Berlin, die sich einen Sommer lang treiben lassen und sich in ein/zwei/drei Liebesabenteuer stürzen. Als Regisseurin begibt sich Maryam Zaree in ihrem dokumentarischen Debütfilm Born in Evin auf persönliche Spurensuche. In Gesprächen mit ihren Eltern und anderen, die wie sie in einem der berüchtigtsten politischen Gefängnisse des Iran geboren sind, beleuchtet sie die traumatischen Konsequenzen.

Systemsprenger, die jüngste Produktion unseres Alumnus Peter Hartwig (Produktion 1993), läuft im Berlinale-Wettbewerb! „Systemsprenger" nennt das Jugendamt Kinder wie Benni. Wo sie hinkommt, fliegt sie wieder raus - und darauf legt sie es auch an. Denn Benni will wieder bei Mama wohnen. Doch die hat Angst vor der Tochter ... . Natürlich hat auch die Retrospektive unter dem Titel "Selbstbestimmt. Perspektiven von Filmemacherinnen" viele Schmankerl von oder mit Alumni der Filmuni im Programm. (Infos dazu finden Sie demnächst hier)

Das Programm "Lola at Berlinale" zeigt u.a. den Dokumentarfilm ER SIE ICH  von Carlotta Kittel über die Macht, die eigene Geschichte zu erzählen, und die Machtlosigkeit, eine zweite Version dieser Geschichte zu verhindern. Der Filmuni-Abschlussfilm ist in der Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis 2019.

Beim medienpolitischen Empfang des ZDF-Intendanten Thomas Bellut am 13.2.2019 wird anlässlich des Launchs des „digitalen Kulturraums“ die 360°-Dokumentation ROOMS präsentiert. Mit einer polyperspektivisch inszenierten Raumdramaturgie, die in dieser Intensität wahrscheinlich in keinem anderen Format möglich gewesen wäre, führt ROOMS vor Augen, dass wir mit einem Raum nicht nur den bloßen Ort betreten, sondern uns zugleich einer Vielzahl spezifischer Regeln und Konvention unterwerfen, die wir aufgrund ihres oft schon archaischen Charakters gar nicht bewusst reflektieren.

Weitere Informationen in den Pressemitteilungen zur Sektion vom 20.12.18 sowie vom 08.01.2019. Das gesamte öffentliche Programm der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin wird am Nachmittag des 29. Januar 2019 hier veröffentlicht.