Vorgestellt: Prof. Dr. habil. Daniela Schlütz im Interview

Daniela Schlütz, Professorin für Theorie und Empirie der digitalen Medien im Bachelorstudiengang Digitale Medienkultur, über die Lehre und die geplanten Projekte im Studiengang

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Was werden Ihre Schwerpunkte in der Lehre an der Filmuni sein? 

Prof. Schlütz: Ich werde hauptsächlich im Studiengang DMK lehren und dort zum einen die einführenden und grundlegenden Veranstaltungen anbieten. Dabei werden stärker als bisher auch kommunikationswissenschaftliche Aspekte eine Rolle spielen. Zum anderen werde ich mich um Forschungsmethodik kümmern und hier etwas stärker standardisierte Verfahren vorstellen. Wenn dann noch Freiraum ist - was ich hoffe - möchte ich gerne etwas zum Thema „Qualitätsserien“ machen - das ist nämlich mein Steckenpferd.

Haben Sie ein Herzensprojekt, dass Sie an der Filmuni realisieren/weiterverfolgen möchten?

Prof. Schlütz: In meiner Habilitationsschrift habe ich ein "Modell des Quality TV Unterhaltungserlebens“ erarbeitet, welches ich sehr gerne empirisch prüfen würde. Da im Modell auch Aspekte des Werkes eine Rolle spielen, wäre dafür eine Zusammenarbeit mit Menschen anderer Fachbereiche der Filmuniversität besonders bereichernd. Daher wäre ein umfassendes interdisziplinäres Projekt eine tolle Sache - gerne auch unter Beteiligung von Praktiker*innen.

Wie sieht Ihre Lehre im Studiengang Digitale Medienkultur aus? Auf welche Seminare und Projekte können sich die Studierenden freuen?

Prof. Schlütz: Nachdem ich die Pflichtscheine bedient habe, hoffe ich, dass Zeit bleibt für die Auseinandersetzung mit guten Fernsehserien und anderen unterhaltsamen Medieninhalten. Ganz besonders gerne unterrichte ich Forschungsseminare, denn die Projektarbeit mit den Studierenden macht mir besonders viel Freude.

Die Digitalisierung des Mediensektors schreitet immer schneller voran - kommt die Theorie dort überhaupt noch hinterher? 

Prof. Schlütz: Ja und nein. Wenn wir das Formalobjekt, also das Erkenntnisziel der Medien- und Kommunikationswissenschaft betrachten (sehr knapp: soziale Kommunikation und deren Rahmenbedingungen), dann sind die Veränderungen gar nicht so groß und bestehende Theorien sind nach wie vor sehr nützlich. Wenn wir hingegen das Materialobjekt in den Blick nehmen, also z. B. einzelne Medienangebote, dann ist der Wandel natürlich sehr umfassend. Entsprechend hat sich die Medien- und Kommunikationswissenschaft stark differenziert, um allen Variationen und Aspekten der Materialobjekte angemessen zu begegnen. Das geschieht häufig mittels Theorien aus anderen Wissenschaftsbereichen, die auf neue Gegenstände und Fragestellungen angewendet werden. Aber im Grunde stimmt es natürlich - der Medienwandel gibt das Tempo vor und die Wissenschaft zieht nach, theoretisch wie empirisch. Aber wir bleiben dran!