Babelsberger Perspektiven bei DOK Leipzig (29. Oktober bis 4. November 2018)

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DOK LEIPZIG ist international eines der führenden Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm. Seit mehr als 60 Jahren inspiriert es Filmfans mit Werken, die zentrale Fragen über Gesellschaft und politische Entwicklungen aufwerfen und neue Perspektiven geben. Seit über 60 Jahren entstehen auch an der Babelsberger Filmhochschule, heute Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, außergewöhnliche Filme, die mit formaler, technischer und inhaltlicher Experimentierfreude Grenzen erforschen. So entstanden bereits zu DDR-Zeit Filme, die ihre Inspiration im italienischen Neorealismus, der französischen Nouvelle Vague oder auch anderen internationalen Strömungen fanden. Einen einzigartigen Blick in die Geschichte der studentischen Filmproduktionen gewährt in diesem Jahr die DEFA MATINEE am 4. November. In den Passage-Kinos zeigt Dr. Ilka Brombach sechs Filme, die auf der DVD-Edition „BABELSBERGER FREIHEITEN. Filme der Hochschule für Film und Fernsehen ‚Konrad Wolf’1957-1990“ veröffentlicht sind und in diesem Jahr ihre Erstaufführungen auf der großen Kinoleinwand erleben werden. Alle Filme des Programms wurden 2018 an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF digital restauriert.

Aktuelle Perspektiven studentischen Filmschaffens eröffnet das Programm. Der 13-Minüter Mann auf Blau von Friedrich Tiedtke hat es in den „Deutschen Wettbewerb kurzer Dokumentar- und Animationsfilm“ geschafft. Er begleitet den jungen UdK-Absolvent Henri Haake auf seinem Weg in die Kunstwelt. Verloren in Small-Talks, Networking und Studio Besuchen arbeitet er hart an einem blauen Gemälde, das auf seine eigene Art und Weise Henris Emotionen gegenüber der oberflächlichen Welt um ihn herum wiederspiegelt.  Im Internationalen Programm läuft  M(O)THER. Der Diplomfilm von Antonia Hungerland über (gute) Mütter zeigt, dass das vermeintlich Private noch immer (oder: erst recht heute) hochgradig politisch ist. Was machen die anderen Tiere wohl den ganzen Tag? Und was ist ihr Lieblingsessen? Das fragt sich der kleine neugierige Frosch im Animationsfilm von Felicia Bergström The Tale of the Tiny Frog (Gröna Grodan), der bei Kids DOK zu sehen ist -  und muss schließlich aufpassen, dass er selbst nicht als Abendessen endet. In „Eigenproduktion“ hat Mala Reinhardt, Studentin im Master Dokfilmregie, mit ihrem Team Der zweite Anschlag realisiert, der seine Weltpremiere im Deutschen Wettbewerb feiert. Mala Reinhardt fragt in ihrem Film, warum viele Opfer rechtsradikaler Gewalt bis heute die gleichen Erfahrungen machen müssen, angefeindet und kriminalisiert werden.  Dass die Filmuni-Alumni erfolgreich in der Branche angekommen sind, zeigen auch die vielen weiteren Filme im Wettbewerb, an denen unsere Absolvent*innen zahlreich beteiligt sind, wie z.B. Stress, Dreamaway oder Der Funktionär.

Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg und gutes Networken, z.B. beim gemeinsamen Get together von Filmuni und HFF München am Freitag, 02.11.2018, 18-19 Uhr im Museum der Bildenden Künste, Trillerpfeifenterrasse (Katharinenstraße 10).