Erasmus Policy Statement

ERASMUS Charter 2021 - 2027

ERASMUS CHARTER für die Hochschulbildung 2021 - 2027

Die Europäische Kommission hat der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF auch für die Jahre 2021 - 2027 die ERASMUS Charter für Hochschulbildung verliehen. Die erneute Akkreditierung ermöglicht der Filmuniversität die Teilnahme an den Förderlinien des Erasmus+-Programms in den Jahren von 2021 bis 2027. Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich die Filmuniversität, die von der Europäischen Union festgelegten Qualitätsstandards in Bezug auf Studierenden- und Personalmobilität einzuhalten.

Auf dieser Seite finden Sie die ERASMUS Charter sowie die Erklärung zur Erasmus-Hochschulpolitik der Filmuniversität.

ERKLÄRUNG ZUR ERASMUS HOCHSCHULPOLITIK (EPS)
Strategie, Ziele und Prioritäten für Erasmus-Aktivitäten

Für die Filmuniversität Babelsberg sind Internationalität und Internationalisierung sowohl Inspiration als auch Voraussetzung. Das Medium Film und alle anderen Bewegtbildmedien sind international die vorherrschenden Kommunikationsmittel. Die Kunstform Film bildet von jeher die Diversität von Kulturen, Gesellschafts- und Lebensformen, Meinungen und Anschauungen ab.
Eine weltoffene Haltung und der reflektierte Umgang mit anderen Lebenswelten und Kulturen gehören daher zu unserem Selbstverständnis. 

Die Filmuniversität Babelsberg ist weltweit mit einer Vielzahl von Partnerhochschulen und außeruniversitären Einrichtungen aus Wissenschaft und Kreativwirtschaft verbunden. Unsere vielfältigen Kontakte erlauben eine dynamische, sich gegenseitig befruchtende, internationale Zusammenarbeit in Studium, Lehre, Forschung und Administration. Unser Ziel und Anspruch ist es, den internationalen Gedanken in allen Bereichen der Hochschule zu stärken und unsere weltweiten Partnerschaften und Netzwerke nachhaltig und lebendig zu gestalten.

Das Erasmus-Programm ist ein Eckpfeiler unseres strategisch ausgerichteten Internationalisierungsportfolios. Es bildet das Zentrum aller Austauschaktivitäten mit unseren europäischen Partnern und setzt sichtbare und nachhaltige Impulse in verschiedenen Bereichen der Filmuniversität.

Die kontinuierliche Teilnahme am Erasmus-Programm erlaubt es uns, die erreichten Internationalisierungsziele und etablierten Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten, neue Ziele in den Fokus zu nehmen, ausgewählte Maßnahmen zu intensivieren und neu zu denken und so auch die Internationalisierung der Filmuniversität in ihrer Gesamtheit zu inspirieren.

Für die Filmuniversität ist das Bekenntnis zu gemeinsamen europäischen Werten und dem kulturellen Erbe Europas eine Selbstverständlichkeit. In der Stärkung einer europäischen Identität bei einer gleichzeitigen Förderung der Vielfalt der europäischen Kulturen sehen wir einen einzigartigen Mehrwert.

Die internationale Ausrichtung unserer Lehre und unserer studentischen Produktionen erlaubt eine konstruktive und differenzierte Auseinandersetzung mit der Frage, was es bedeutet, europäisch zu sein oder in Europa zu leben. Die in der Lehre entstehenden Filme legen ein beeindruckendes Zeugnis davon ab. Diesen besonderen Blickrichtungen möchten wir in der Lehre auch in der Zukunft einen Resonanzraum geben und dabei zunehmend den globalen Kontext einbeziehen.

Neben der Internationalisierung der Curricula ist eines unserer Anliegen, extracurriculare Angebote wie z.B. internationale und europäische Filmabende oder Exkursionen zu fördern, die einen lebendigen Austausch aller Angehörigen der Filmuniversität, ihrer Gaststudierenden und ihrer Partnerhochschulen ermöglichen; dies bezieht unsere außereuropäischen Studierenden und Partner immer mit ein.

Die Vielfalt der europäischen Sprachen sehen wir als großen Gewinn. Da die überwiegende Mehrzahl unserer Studiengänge auf Deutsch unterrichtet wird, kommen die meisten unserer Austauschstudierenden mit guten Deutschkenntnissen zu uns. Um die Studierenden noch besser zu unterstützen, beabsichtigen wir, ein erweitertes Deutschsprachkurs-Angebot zu schaffen. Gleichzeitig planen wir, unser englischsprachiges Lehrangebot auszuweiten.
Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass sich ein großer Teil unserer Erasmus-Partnerhochschulen in Frankreich befindet, planen wir, unseren Outgoing-Studierenden zukünftig ein erweitertes Französisch-Lehrangebot zu ermöglichen.

Entscheidend für uns ist es, die Anerkennung der erbrachten Studienleistungen sowohl im Incoming- als auch im Outgoing-Bereich auf dem bisherigen hohen Niveau sicherzustellen und auf virtuelle und hybride Lehr- und Lernformate auszuweiten. Hierzu können wir auf etablierte interne und mit unseren europäischen Partnern abgestimmte Prozesse und Routinen zurückgreifen.

Da wir unsere Partnerschaftspolitik noch strategischer und stärker qualitätsgeleitet gestalten wollen, können Auswahl und Anerkennung der Kurse zukünftig noch passgenauer und nachhaltiger erfolgen. Im Rahmen unserer Partnernetzwerke soll zusätzlich die Möglichkeit eines (fachspezifischen) transnationalen Curriculums geschaffen werden, das eine automatische Anerkennung von 30 ECTS erlaubt.

Die Filmuniversität zeichnet sich traditionell durch eine Diversität an Austauschformaten aus, die neben klassischen Studien- und Lehraufenthalten auch Projektaustausche mit Partnerhochschulen und gemeinsame Film-und Medienproduktionen im Ausland beinhaltet.

Unser Ziel ist es, kürzere und längere Auslandsaufenthalte für alle Studierenden und Lehrenden sowie für eine große Zahl aller anderen Hochschulangehörigen als Standard zu etablieren. Das Erasmus-Programm mit seinen vielfältigen Möglichkeiten bildet eine wesentliche Säule dieser Bemühungen.

Um optimale strukturelle Voraussetzungen für die Auslandsaufenthalte zu schaffen, werden die Mobilitätsfenster in den Studiengängen weiter ausdifferenziert. Dabei sollen Studierende wahlweise einen Studienaufenthalt oder ein Praktikum im Ausland absolvieren können.

Um die Lehrenden zu entlasten und um Reziprozität in der Lehrmobilität herzustellen, streben wir u.a. einen zeitgleichen Austausch mit Kolleg*innen der besuchten Partnerhochschulen an. Der Austausch des Lehr- wie auch des Verwaltungspersonals soll in ein übergeordnetes Personalentwicklungskonzept eingebettet werden.

Für die Filmuniversität sind Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und internationalem Austausch eine gelebte Selbstverständlichkeit. Wir setzen uns aktiv für Diversität, Gendergerechtigkeit und Nichtdiskriminierung ein; das Erasmus-Programm trägt zu diesen Bemühungen bei. Alle zu uns kommende Erasmus-Studierende sowie alle anderen Austauschstudierende haben vollständigen Zugang zu sämtlichen diesbezüglichen Beratungs- und Serviceeinrichtungen.

Die Entwicklung unserer digitalen Infrastruktur und unserer digitalen Lehr- und Verwaltungsangebote haben für uns Priorität. Die Digitalisierung des Erasmus-Programms, sowohl die Einrichtung des digitalen Vertrags- und Mobilitätsmanagements als auch die im Rahmen von Erasmus entwickelten und zu entwickelnden virtuellen Lehrformate, tragen wesentlich zur Modernisierung der betreffenden Angebote der Filmuniversität bei.

Die Kooperationen mit unseren europäischen und internationalen Hochschulen- und Unternehmenspartnern innerhalb und außerhalb des Erasmus-Programms schaffen eine große Reichweite und Vielfalt für unsere Lehre und Forschung. Die Nutzung jeweiliger komplementärer Angebote erlaubt es allen Studierenden, umfangreiche und diverse Querschnitt- sowie künstlerische, digitale und technologiebasierte Kompetenzen zu erwerben, die ihnen einen erleichterten Übergang in den Arbeitsmarkt ermöglichen.

Für die Filmuniversität ist die „Forschende Lehre“, also die praxisbezogene Verbindung von Forschung und Lehre, sowohl eine Notwendigkeit als auch ein großer Gewinn. Diese Philosophie findet Eingang in unsere Erasmus-Aktivitäten und wird von ihnen inspiriert.

Unternehmerisches Denken und Innovationsschöpfung haben für uns als künstlerische und wissenschaftliche Universität großen Stellenwert. Dies spiegelt sich anschaulich in unserer Lehre und den Angeboten unserer Transfer- und Gründungsbereiche wider.
Zukünftig wollen wir die jeweiligen Kontakte unserer Erasmus-Netzwerkpartner zu ihren jeweiligen lokalen Unternehmen noch stärker und strategischer nutzen. Umgekehrt möchten wir unseren europäischen Partnern einen noch besseren Zugang zu unseren Unternehmenspartnern in der Region gewährleisten. Die Angebote unseres Gründungsservice sollen noch mehr als bisher für unsere Erasmus-Studierenden offen stehen. Zugleich streben wir eine größere Zusammenarbeit unseres Gründungsservice mit den Gründungsbereichen unserer europäischen Partner an.

Wir legen einen besonderen Wert auf interdisziplinäre Formate und streben eine gleichzeitig komplementäre und synergiebildende Zusammenarbeit mit unseren -bisherigen und neuen- europäischen und internationalen Partnern an. Mit unseren ausgewählten Kooperationen und Projekten wollen wir unser Profil noch weiter schärfen und unsere internationalen Netzwerke auf eine neue qualitative Ebene heben.

Umsetzung der Ziele

Basierend auf der Erklärung zur Hochschulpolitik sollen die bereits erzielten Fortschritte innerhalb der KA 103  in der nächsten Programmgeneration weiter ausgebaut werden. Aufgrund der Tatsache, dass der Großteil der Partnerschaften aus Erasmus-Institutionen besteht, ist das Programm Grundlage und Voraussetzung für das Erreichen der Internationalisierungsziele der Filmuniversität. Besonderes Augenmerk liegt darauf mittelfristig darauf, die Anzahl der Mobilitäten zu steigern und diese langfristig zu verstetigen. Angestrebt werden nachhaltige, lebendige, auf gemeinsamen Werten und Zielen beruhende Kooperationen, die Lehre, Forschung, Transfer und Verwaltung umfassen. Innerhalb der Programmgeneration sollen im Zusammenspiel mit der KA2 Konzepte für blended bzw. virtual mobility entwickelt werden, um der fortschreitenden Digitalisierung Rechnung zu tragen und bisher unterrepräsentierten Gruppen die Teilnahme an Austauschangeboten zu ermöglichen. 

Im Laufe der Programmgeneration soll das Partnerschaftsportfolio weiter qualitätsgeleitet geschärft werden. Grundlage für die Auswahl der passenden Partneruniversitäten sind der Besitz der ECHE, die Qualität der Curricula, das Interesse der Studierenden sowie bereits bestehende Kontakte zwischen den Lehrenden. Partnerschaften sollen dabei in Zusammenarbeit und Unterstützung aus dem jeweiligen Studiengang initiiert und getragen werden. So sollen (neue) Partnerschaften nachhaltig in der Universität verankert werden.

Gleichzeitig soll ein ausgewogenes geografisches Verhältnis innerhalb des breitgefächerten Partnerschaftsportfolios im Auge behalten werden, um der sprachlichen und kulturellen Diversität Europas Rechnung zu tragen und für Angehörige der Filmuniversität erfahrbar zu machen.

Ziel der Filmuniversität ist es außerdem, die physische Mobilität des Personals zwischen den Partnern auszubauen. Die Möglichkeit der Erasmus-Förderung ist dabei ein wichtiger Anreiz zur Durchführung dieser Mobilitäten. Der Lehrendenaustausch stärkt die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung und Lehre und soll so auch die Entwicklung von internationalen Curricula ermöglichen. Sie bildet zudem in Teilen den Ausgangspunkt zur Erweiterung auf die Studierendenmobilität.

Mit der Verzahnung von Kunst und Wissenschaft im Bereich der Doktorandenausbildung eröffnet sich über das Erasmus-Programm die Möglichkeit, dieses relativ junge Forschungs- und Promotionsfeld stärker in den internationalen Austausch einzubinden. Die Filmuniversität ist daher bestrebt, den Austausch auf dieser Ebene zu verstärken.

Für die Verwaltungsmitarbeiter*innen ist die Möglichkeit der Fortbildung im Ausland über Erasmus ein wichtiger Baustein in ihrer beruflichen Entwicklung und sprachlichen Qualifizierung. Strukturierte Angebote im Ausland, verbunden mit der Erasmus-Förderung, ermöglichen eine relativ niedrigschwellige Fortbildung im europäischen Ausland. Die positive Entwicklung in diesem Bereich soll fortgeführt und verstetigt werden.

Die Auswahl der Outgoing-Bewerber*innen erfolgt weiterhin auf Grundlage von Studienfortschritt, Sprachkenntnissen und Motivationsdarstellung und wird entsprechend im International Office dokumentiert. Die Auswahl der Incoming-Bewerber*innen erfolgt durch Beauftragte in den einzelnen Studiengängen auf Grundlage von künstlerischem Portfolio, Sprachkenntnissen, sowie Motivations- und Empfehlungsschreiben.

Zur inhaltlichen Kurswahl werden wie bisher die mobilen Studierenden individuell durch die Beauftragten in den Studiengängen beraten; organisatorisch unterstützt das International Office bei Fragen zum Bewerbungsprozess, bei der Wohnungssuche, Visum, Krankenversicherung und betreut durch das begleitende Buddy-Programm. Die strukturierten Informationen zum Erasmus-Programm auf der Website, im Intranet sowie der Bibliothek der Filmuniversität ermöglichen frühzeitige Information sowie transparente, ausführliche und individuelle Beratung der Studierenden.

Perspektivisch planen wir, die Erasmus-Aktivitäten auf KA 107 zu erweitern um so die internationale Zusammenarbeit in stabile Strukturen zu überführen und Partnerschaften langfristig zu erhalten.

Der qualitätsgeleitete Aufbau von internationalen und europäischen strategischen Partnerschaften und profilierten Netzwerken ist ein erklärtes Ziel unserer Internationalisierungsstrategie. Unsere erfolgreichen Aktivitäten in KA2 möchten wir daher fortsetzen und ausbauen.

Das Projekt „Emerging Media Exploration (EMEX)“ als Erasmus Strategische Partnerschaft (2018-2021) vereint viele der für uns strategisch relevanten Ziele und kann daher als Blaupause für unsere Aktivitäten in den entsprechenden Programmlinien 2021-27 gelten: Unter Emerging Media werden in dem Projekt neue Medienformen verstanden, die weder etablierte Formate noch klar definierte Arbeitsabläufe und ausgereifte Werkzeuge kennen. Im Rahmen von EMEX ist jedes Projekt ein Projekt mit Pioniergeist und einem volatilen Plan, das jederzeit in eine Sackgasse geraten oder einen Durchbruch erzielen kann. Dadurch entstehen neue Rollen und Denkweisen. In dem Projekt werden junge europäische qualifizierte und reflektierende Medienfachleute ausgebildet und auf eine über 40 Jahre währende erfolgreiche Karriere in einer sich ständig verändernden Medienbranche vorbereitet. Die Kooperation mit innovativen Unternehmen und Industriepartnern in den jeweiligen Regionen erlaubt ein arbeitsbasiertes Lernen und einen „Flow-over“-Effekt in andere Bereiche, wie z.B. den Gründungsservice.

Im Rahmen von EMEX wird ein transnationales Curriculum mit europäischen Partnern ausgebaut, das mit einem Umfang von 30 ECTS eine automatische Anerkennung ermöglicht und den Studierenden aller beteiligten Hochschulen (und weiteren Studierenden) erlaubt, in einem virtuell vorbereiteten Präsenzsemester jeweils komplementäre Kurse zu belegen. Die Förderung dieses Austausches soll über KA103 erfolgen. In dem Projekt werden außerdem blended-mobility-Formate für Kurzzeitaufenthalte erprobt und implementiert.